In Assimilationtrifft Körper auf Objekt, digitale Bildsprache auf physische Präsenz. Aus einer Videoperformance entstand eine räumliche Übersetzung, in der das Publikum selbst Teil der Choreografie wurde. Die Arbeit kreist um Anpassung, Wahrnehmung und die Frage, wo Mensch endet und Material beginnt.
Ausgehend vom Vorwort Lines von Tim Ingold, in dem Pilze als vernetztes System beschrieben werden, entstanden vier amorphe Schaumstoffkörper – eine Realität ohne klares Innen oder Außen. In der Videoperformance kreist die Kamera stetig um diese Formen, erforscht Relationen und stellt Fragen: Was ist Bewegung ohne Mensch? Wann wird das Objekt zum Körper? Und lässt sich Verschmelzung mit nicht-menschlicher Materie denken?
Die darauffolgende Live-Performance von sissi petutschnig in der Kassenhalle der Wiener Postsparkasse übertrug das digitale Konzept in den Raum. Das Publikum übernahm die Bewegung der Kamera, umkreiste die Szene, aktivierte Perspektiven. Nur bestimmte Blickwinkel machten sichtbar, wie sich Körper in Objekte spiegeln – ein Spiel mit Nähe, Fremdheit und Projektion.
Liese Schmidt gestaltete die Klanglandschaft live: wandelbare, sphärische Soundebenen unterstützten Übergänge und schufen eine Atmosphäre zwischen Analyse, Nachahmung und Auflösung. Eine räumliche, kollektive Immersion, die die Grenzen von Körper, Objekt und Architektur hinterfragt.
credits:
Performance und Choreographie: sissi petutschnig
Kostüm: Oscar Mateo Grunert, Stephanie Proem
Sound: Liese Schmidt
Objekte: Oscar Mateo Grunert
Text: Tim Ingold, Stephanie Proem
Fotos: Stephanie Proem (c)
additional:
--Trailer folgt in Kürze--
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