FLY BABY FLY nutzt sissi petutschnig die Symbolkraft der Fliege, um auf psychische Belastungen aufmerksam zu machen. Ausgangspunkt ist eine akustische Komposition, basierend auf einem Field Recording des Insekts. Zu hören ist eine Fliege, die unermüdlich gegen eine Fensterscheibe prallt – ein Sinnbild für den gescheiterten Versuch, dem eigenen Geist zu entkommen. Das unsichtbare Hindernis, das Glas, wird zur Metapher für mentale Hürden.
Das Soundpiece wird skulptural inszeniert und durch herabhängende Kopfhörer erfahrbar. Ein Ventilator versetzt einen Papierstapel mit aufgedrucktem Gedicht in Bewegung – eine fragile Szenerie, die durch Kälte und Außengeräusche offener Fenster verstärkt wird. Die Lyrik verleiht den Empfindungen psychischer Erkrankung Ausdruck und greift die Idee fliegender, destruktiver Denkmuster auf.
Ergänzt wird das Setting durch eine körperbasierte Performance: Die Performer:in verkörpert Niedergeschlagenheit als totes Insekt, ihre repetitiven, verlangsamten Bewegungen verweisen auf die Endlosschleife depressiver Gedanken.
Die Arbeit entfaltet sich als mehrgliedriges Rätsel: Erst das Zusammenspiel aller Elemente – Audio, Lyrik, Performance – offenbart den emotionalen Kern der Installation. Schlichte Handlungsanweisungen führen durch das Werk, lenken die Aufmerksamkeit und laden zur bewussten Auseinandersetzung ein.
additional:
Videodocumentation (Egoperspektive)